Back to the rootsRetro-Handys: Darum sollten Sie sich wieder eins kaufen

Die Zeit der Retro-Handys mit Nummerntasten und Mini-Display ist vorbei? Auf keinen Fall!
Jeder, der ein Smartphone besitzt, trägt jeden Tag einen echten Super-Computer mit sich rum. Telefonieren, fotografieren, im Internet surfen – alles kein Problem. Aber diese kleinen Wunderkisten bringen auch Negatives mit sich: permanente Ablenkung und zweifelhaften Datenschutz. Vielleicht ist es Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren, zurück zum guten alten Retro-Handy.

Als jemand, der sich beruflich jeden Tag mit Computern, Netzwerken und Internetsicherheit beschäftigt, ist mir zwar schon lange bewusst, was für eine Datenschleuder mein Smartphone ist und wie es mich ständig ablenkt, aber bisher habe ich nie wirklich mit dem Gedanken gespielt, mein geliebtes iPhone wieder abzuschaffen. Erst, als vor Kurzem mein Akku den Geist aufgeben hat und ich mich zwangsweise mit der Anschaffung eines neuen Handys beschäftigen musste, bin ich ins Grübeln gekommen.

Das Problem: moderne Smartphones bekommen alles mit

Wir haben mit unserem Smartphone nicht nur das gesamte Wissen der Welt in unserer Tasche, wir sorgen auch dafür, dass dieser Datenberg weiter gefüttert wird. Ausgestattet mit GPS, Kamera und Mikrofon ist unser Handy das perfekte Spionage-Instrument für Unternehmen, Hacker und Geheimdienste. Unzähligen Apps geben wir sogar unsere Erlaubnis, unsere Daten an die Server verschiedener Unternehmen zu senden. Wollen wir das wirklich?

Unser Smartphone ist das ultimative Spionagegerät für große Internetfirmen und Behörden.

Darüber hinaus, sind viele Smartphone-Besitzer mittlerweile in einer ewigen Konsumschleife gefangen. Die Hersteller haben uns erfolgreich darauf trainiert, dass wir, immer wenn ein neues Modell rauskommt, mindestens mit dem Gedanken spielen, unser aktuelles (meist vollkommen intaktes) Telefon gegen ein neues zu tauschen. Das wirkt sich nicht nur negativ auf unseren Kontostand aus, sondern auch auf unsere Umwelt.

Die Lösung: das gute alte Retro-Handy

Drogendealer und andere Kriminelle wissen es schon lange: Wer nicht gefunden werden will, der sollte auch nicht ständig einen Peilsender mit Mikrofon und Kamera mit sich rumschleppen. Ich will Sie natürlich nicht überreden, ihren Job an den Nagel zu hängen und ab morgen mit dubiosen Menschen im Park zu verkehren, aber was den Schutz der Privatsphäre angeht, können wir uns bei den Gestalten der Unterwelt durchaus etwas abschauen.

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, bevor unsere Telefone „smart“ wurden? Telefonieren, SMS versenden und vielleicht noch ein paar pixelige Fotos machen – es ist noch gar nicht lange her, da war das alles, was unsere Handys konnten. Es gab keine nervigen Push-Benachrichtigungen im Sekundentakt, kein Unternehmen konnte einfach so wissen, wo ich bin und ohne Internetanbindung bestand auch kaum die Gefahr, dass uns jemand unbemerkt abhörte.

Und das Beste: man musste sich auch nicht jedes Jahr ein neues Handy kaufen. Erstens, weil so oft gar keine neuen Geräte auf den Markt kamen und zweitens, weil so ein Tastenhandy nahezu unzerstörbar war. Vor allem der finnische Hersteller Nokia hat es geschafft, mit seinen extrem robusten Handys Legenden-Status zu erreichen.

Wer ein Retro-Handy kaputt bekommen wollte, musste schon mit einem Panzer darüber rollen.
Wer ein Retro-Handy kaputt bekommen wollte, musste schon mit einem Panzer darüber rollen.

Nokia hat seine Klassiker neu aufgelegt

Den Einstieg auf den Smartphonemarkt hat Nokia vor vielen Jahren bravourös vergeigt. In der Folge hat sich das finnische Unternehmen wieder auf seinen alten Kernmarkt zurückbesonnen und viele seiner bekannten und millionenfach verkauften Block-Handys neu aufgelegt. Etwas aufpoliert, ein wenig mehr Farbe im Display aber immer noch enorm nah dran am damaligen Design.

Meine alte Liebe: der Retro-Handy-Klassiker Nokia 3310

Bei meiner Recherche ist mir regelrecht das Herz aufgegangen, als ich entdeckt habe, dass Nokia mein heiß geliebtes 3310 wieder belebt hat. Sie erinnern sich vielleicht, das Teil war robust wie eine Betonmauer und zu seiner Zeit der letzte Schrei. Leider habe ich das Ding irgendwann meinem damals 5-jährigen Neffen geschenkt, der dann unter Beweis gestellt hat, dass der Mensch letztlich doch alles kaputt bekommt.

Nun gibt es also eine Neuauflage und mir war klar, die muss ich haben. Das hatten sich wohl schon viele Fans vor mir gedacht und so fand ich diverse Vergleichsvideos im Internet – altes 3310 gegen neues 3310. Vor allem die Kernkompetenz, die Unverwüstbarkeit, haben viele Käufer mit Vorliebe auf die Probe gestellt. In meinem Lieblingsvideo lässt ein unbarmherziger Tester die beiden Handys aus knapp 300 Metern Höhe von einer Drohne herunterfallen.

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Unabhängig vom Ausgang des Wurftests – für mich war klar, das ist mein neues (altes) Handy. Und ich bin bis heute absolut zufrieden damit. Keine unnötigen Ablenkungen mehr und Datenkraken wie Facebook und Google haben es wieder etwas schwerer mein Privatleben auszuspionieren.

Mein Tipp

Nokia 3310

Neuauflage des Nokia-Klassikers mit Farbdisplay, Kamera, Dual-Sim und natürlich dem legendären Retro-Spiel Snake.

Es geht noch puristischer

Das wahrscheinlich günstigste, was Nokia am Retro-Handys im Programm hat, ist wahrscheinlich das Nokia 105. Das ist das perfekte Telefon für Puristen und Sparfüchse. Selbst die mittlerweile obligatorische Kamera haben die Entwickler hier gestrichen. Das Ergebnis ist „ein herrlich puristisches Telefonerlebnis“ (wie es in einem Fachmagazin heißt). Das kann ich bestätigen, denn vom Nokia 105 habe ich mir auch noch ein Modell gekauft, als Ersatzhandy für schlechte Zeiten.

Mein Tipp

Nokia 105

Das puristische Retro-Handy für Sparfüchse.
Was es kann? Telefonieren und SMS – und mehr braucht man eigentlich auch nicht, oder?

Zugegeben: ganz ohne Smartphone geht’s dann doch nicht

Da mittlerweile viele Menschen leider nur noch über Apps wie WhatsApp etc. kommunizieren und sogar Banken immer öfter ihr Online-Banking über Smartphone-Apps absichern, kommt man leider kaum noch daran vorbei, ein Smartphone zu besitzen. Dementsprechend habe auch ich immer noch ein älteres iPhone in Betrieb. Der kleine Spion bleibt aber zu Hause und wird auch nur angeschaltet, wenn er wirklich gebraucht wird.

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