Seit dem iPhone 7 sind iPhones von Apple zumindest ein wenig wasserfest. Hier erfahren Sie, wie widerstandsfähig Ihr Telefon genau ist und was die Behauptungen von Apple tatsächlich bedeuten.
Apple zeigt in seiner Werbung immer wieder fröhliche Menschen, die Getränke und andere Flüssigkeiten über ihre iPhones schütten, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. In Wahrheit wäre wohl kaum jemand so abgebrüht. Zwar haben iPhones seit Ende 2016 einen gewissen Schutz vor Wasserschäden, aber das reicht bei Weitem nicht aus, um mit dem Handy schwimmen zu gehen, oder es unter den laufenden Wasserhahn zu halten.
Was die meisten (älteren) iPhones haben ist vielmehr ein besserer Spritzwasserschutz, der gerade ausreicht damit das iPhone, ein kurzes Eintauchen ins Wasser übersteht. Das macht zumindest die gute alte Schüssel mit Reis überflüssig, in die man das Handy sonst zum Trocknen legen sollte, wenn es einem aus Versehen ins Waschbecken gerutscht war.
Apple selbst warnt auf der Support-Seite aber davor, sich zu sehr auf diesen Schutz zu verlassen:
Spritz-, Wasser- und Staubbeständigkeit sind keine dauerhaften Bedingungen und die Beständigkeit kann durch normalen Verschleiß abnehmen. Flüssigkeitsschäden fallen nicht unter die Garantie, aber Sie haben möglicherweise Rechte nach dem Verbraucherrecht.
Diese iPhones sind wasserbeständig
Auf der Seite führt Apple auch die iPhone-Modelle auf, die wasserbeständig sein sollen:
- iPhone 12
- iPhone 12 mini
- iPhone 12 Pro
- iPhone 12 Pro Max
- iPhone SE (2nd generation)
- iPhone 11
- iPhone 11 Pro
- iPhone 11 Pro Max
- iPhone XS
- iPhone XS Max
- iPhone XR
- iPhone X
- iPhone 8
- iPhone 8 Plus
- iPhone 7
- iPhone 7 Plus
Die Liste beginnt zwar mit dem iPhone 7, streng genommen hatte aber sogar das iPhone 6 schon einen gewissen Schutz. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht – weder von Apple noch von mir 😉
Video: iPhone 12 im Härtetest unter dem Wasserhahn
Die Wasserbeständigkeit wird mit der IP-Wasserdichtigkeitsklasse angegeben
Hier ein kleiner Nerd-Exkurs:
Wie resistent ein Gerät gegen Wasser ist, wird mit der IP-Schutzklasse angegeben. Vergeben wird diese Bewertung von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC).
Die iPhones der 12er-Reihe haben demnach die Schutzklasse IP68, die der 7er-Reihe die Klasse IP67.
Die 6 in den IP67- und IP68-Rankings bedeutet, dass das Gerät staubdicht ist. Die zweite Ziffer, die 7 oder 8, steht für die Wasserdichtigkeit.
iPhones von Apple mit der Schutzklasse IP67, sind staubdicht und werden bis zu einer Tiefe von 1 Meter für 30 Minuten geprüft.
Bei den iPhones, die mit IP68 eingestuft sind, gibt es mehr Unterschiede. Jedes Gerät, das als IP68 eingestuft ist, hält voraussichtlich einer größeren Wassertiefe stand als IP67, allerdings ist unklar wie lange.
Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass IP68-Geräte tatsächlich bis zu 3 Metern getestet wurden, aber man kann nicht sagen, wie lange. Aus diesem Grund sind sowohl das iPhone 11 als auch das iPhone 12 nach IP68 eingestuft, wobei das iPhone 11 für 4 Meter Wassertiefe und das iPhone 12 für 6 Meter getestet wurde.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass eine IP-Klassifizierung nicht bedeutet, dass das Gerät komplett vor Wasser geschützt ist. Es kann bedeuten, dass zwar Wasser in das Gerät eindringen kann, aber nur so, dass es nicht beschädigt wird.
Anleitung: Das sollten Sie tun, wenn ihr iPhone nass wird
- Schalten Sie das iPhone aus
- Wischen Sie das iPhone mit einem weichen, fusselfreien Tuch ab
- Halten Sie das iPhone aufrecht und tippen Sie es vorsichtig an, um Flüssigkeit aus dem Lightning-Anschluss zu entfernen
- Lasse dein iPhone auf natürliche Weise trocknen, bevor du versuchst, es einzuschalten
Was ist zu tun, wenn Sie regelmäßig in oder an tiefen Gewässern arbeiten?
Es gibt spezielle Smartphone-Hüllen, die als wasserdicht vermarktet werden. In Wahrheit sind aber auch die nicht unbedingt wasserdicht, sondern nur viel wasserfester. Einige sind so wasserdicht, dass man sie sogar eine Zeit lang für Unterwasseraufnahmen verwenden kann.
Cases wie die Lanhiem Schutzhülle für das iPhone 12 * haben die Schutzklasse IP68 und sind bis zu einer Tiefe von 2 Metern (6,6 Fuß) etwa eine Stunde wasserdicht. Andere, wie z.B. diese hier von Catalyst *, können auch in ca. 10 Metern Wassertiefe noch Widerstand leisten.
Selbst wenn ihr iPhone einen gewissen Eigenschutz gegen Wasser aufweist, empfehle ich Ihnen trotzdem eine wasserdichte Hülle, um das Gerät zu machen, wenn sie häufig in Wassernähe unterwegs sind. Damit reduzieren Sie auf jeden Fall die Gefahr, dass ihr Handy beim Sturz ins Wasser, doch größeren Schaden nimmt.
Abschließend lässt sich sagen, elektronische Geräte und Wasser werden wohl niemals Freunde.
Kleinere Wasserunfälle überleben unsere neuen Smartphones zwar mittlerweile und mit der richtigen Handyhülle können wir die Wasserbeständigkeit sogar noch erhöhen, aber am hilfreichsten ist es nach wie vor, dass Handy zu Hause oder im Auto zu lassen, wenn sie am Wasser unterwegs sind.
Das hat nebenbei auch noch den positiven Effekt, dass Sie mal Ruhe haben, vor dem Chef, den Kollegen und nervigen Push-Mitteilungen.
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Stefan ist der Technik-Geek im Team. Er kennt schon vor den Herstellern alle Features der aktuellsten Smartphones, Tablets und Computer – so sagt man. Stefan kann Microsoft vieles abgewinnen, so richtig leuchten, tun seine Augen aber vor allem, wenn er mal wieder ein neues iPhone in den Händen hält.